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e.ms am Flughafen München

Kosteneinsparung in Höhe von 3% bereits im ersten Betriebsjahr
 

Die Energieversorgung des Flughafens München basiert auf einer etwa gleichrangigen Versorgung durch Fremdbezug und Eigenerzeugung von Strom und Wärme. Neben der Anbindung an das Stromnetz der E.ON Energie AG und das Wärmenetz der Freisinger Fernwärme GmbH betreibt der Flughafen zu diesem Zweck ein Blockheizkraftwerk, drei Spitzenkessel und einen Heißwasser-Schichtspeicher. Zur Kälteerzeugung werden Turbokompressions- (TKM) und Absorptionskälteanlagen (AKM) eingesetzt. Die Grundlastdeckung des Klimakältebedarfs erfolgt mit LiBr/Wasser-Absorptionskälteanlagen.

Um auch bei verschwindender Wärmeabnahme im Wärmenetz die für den Betrieb der BHKW-Motoren erforderliche Auskühlung des Heiznetzes sicherzustellen, wurde eine zweistufige Absorptionskälteanlage (Single-Effect/Double-Lift-Kreislauf) den ursprünglich installierten einstufigen Anlagen nachgeschaltet. Auf diese Weise kann die Abwärme der BHKW-Anlage ganzjährig zur Wärme- bzw. Kälteversorgung genutzt und dadurch die Auslastung der Eigenerzeugungsanlage deutlich gesteigert werden.

Das e.ms-System ist im Sommer 2000 in Betrieb genommen worden. Nach vollständiger Einbindung in das Datennetz des Flughafens wird die vorgeschlagene Fahrweise seit Dezember 2000 an das Bedienungspersonal in der Versorgungszentrale übermittelt. Nach Inbetriebnahme des neuen Terminal_2 erfolgte im zweiten Halbjahr 2003 eine entsprechende Anpassung und Erweiterung des e.ms-Systems.
Nach eingehender Validierung der Ergebnisse des Energiemanagementsystems wird seitdem die Betriebsweise des Energiesystems dem Fahrweisevorschag des EMS möglichst genau nachgeführt. Durch diese Unterstützung des Leitwartenpersonals wird eine deutliche Einsparung an verbrauchs- und betriebsgebundenen Kosten erzielt und gleichzeitig die Einhaltung einer einheitlichen Betriebsstrategie auch bei wechselndem Betriebspersonal sichergestellt.
           

Durch Einsatz des e.ms am Flughafen München wird eine Betriebskosteneinsparung in Höhe von etwa 3% realisiert. Dieser Wert wurde durch Analyse aufgezeichneter Betriebsdaten vor Einführung des e.ms und Vergleich mit dem e.ms-Optimierungsergebnis ermittelt
 
 
Neben dem Einsatz zur Optimierung der aktuellen Betriebsweise des Energiesystems wird das Energiemanagementsystem zur Entwicklung und Bewertung von Konzepten zum weiteren Ausbau des Energiesystems eingesetzt. Durch die verschiedenen Programmoptionen zur Spezifikation des Energiesystems und der Bedarfsstruktur können dabei rasch Aussagen für unterschiedlichste Systemkonzepte und Betrachtungszeiträume getroffen werden.